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Der Schiefe Turm von Pisa – Eine Reise durch Geschichte und Architektur

Der Schiefe Turm von Pisa – Eine Reise durch Geschichte und Architektur

Das Wichtigste in Kürze

Warum ist der Schiefe Turm von Pisa schief?

Der Schiefe Turm von Pisa neigt sich, weil der Untergrund, auf dem er gebaut wurde, aus weichem Ton, Sand und Wasser besteht, der das immense Gewicht des Turms nicht tragen konnte. Mehr dazu hier…

Was kostet der Eintritt in den Schiefen Turm von Pisa?

Der Eintritt in den Schiefen Turm von Pisa kostet derzeit 18 Euro pro Person (Stand 2023). Mehr dazu hier…

Neigt sich der Schiefe Turm von Pisa noch weiter?

Nein, der Schiefe Turm von Pisa neigt sich nicht mehr weiter, dank umfangreicher Stabilisierungsmaßnahmen ist die Neigung des Turms derzeit stabil. Mehr dazu hier…

Schon mal überlegt, was sich hinter dem weltberühmten schiefen Turm von Pisa verbirgt? Diese beeindruckende architektonische Fehlkonstruktion, die als eines der sieben Weltwunder des Mittelalters gilt, ist viel mehr als nur ein schiefer Turm. Sein geschichtlicher Hintergrund, seine Struktur und die Anstrengungen, die unternommen wurden, um ihn aufrecht zu erhalten, machen ihn zu einem unumgänglichen Wahrzeichen in der Welt der Architektur und Geschichte.

Der historische Hintergrund: Eine epische Chronik voller Höhen und Tiefen

Der schiefen Turm von Pisa: Ein Meisterwerk der Architektur inmitten der idyllischen italienischen Landschaft.

Die Geschichte des Schiefen Turms von Pisa ist eine Geschichte von Beharrlichkeit, politischen Intrigen, technischen Mängeln und künstlerischen Triumphen. Dieses architektonische Wunderwerk, dessen Grundstein im August 1173 gelegt wurde, blickt auf eine bemerkenswert lange und facettenreiche Geschichte zurück.

Zusätzliche Information: Wusstest Du, dass Galileo Galilei angeblich Experimente zur Schwerkraft durchgeführt hat, indem er Kugeln unterschiedlicher Masse vom Schiefen Turm von Pisa fallen ließ? Obwohl diese Geschichte möglicherweise mehr Legende als Tatsache ist, bleibt sie ein fester Bestandteil der Volkskultur rund um den Turm.

Ursprünglich als freistehender Glockenturm (Campanile) für den Dom von Pisa geplant, sollte der Turm die Macht und den Reichtum der Stadt Pisa zu jener Zeit widerspiegeln. Doch schon kurz nach Baubeginn traten erste Probleme auf. Nachdem das dritte Stockwerk fertiggestellt war, begann sich der Turm zu neigen. Grund dafür war der ungeeignete Baugrund – eine Mischung aus Lehm, Sand und Wasser, die sich als zu weich erwies, um das Gewicht des wachsenden Turms zu tragen.

Der Bau wurde fast ein Jahrhundert lang unterbrochen, vor allem wegen der Kriege zwischen den italienischen Stadtstaaten. Dieser unfreiwillige Baustopp könnte paradoxerweise das Leben des Turms gerettet haben, da er dem Boden Zeit gab, sich zu verfestigen und das Gewicht des Turms besser zu tragen.

Als die Bauarbeiten im 14. Jahrhundert wieder aufgenommen wurden, versuchten die Architekten, das Problem der Schieflage zu lösen, indem sie die oberen Stockwerke mit einer leichten Kurve bauten, so dass der Turm an der Spitze wieder zur Mitte hin ausgerichtet war. Diese kreative Lösung verlieh dem Turm sein charakteristisches bananenförmiges Aussehen.

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Das besondere Bauwerk: Kunst und Fehler gehen Hand in Hand

Inmitten der historischen Schönheit von Pisa erhebt sich der Schiefe Turm – ein Beweis dafür, wie Kunst und Fehler Hand in Hand gehen können. Mit seiner atemberaubenden Marmorstruktur und seinem charakteristischen Neigungswinkel ist der Turm ein unverwechselbares Symbol für menschlichen Einfallsreichtum und Scheitern.

Der Turm, mit dessen Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde, war ursprünglich als Campanile (freistehender Glockenturm) für die benachbarte Kathedrale geplant. Die Architektur ist im romanischen Stil gehalten, der damals in Italien weit verbreitet war. Der Turm besteht aus einer Reihe offener Arkaden, die in acht Stockwerken übereinander angeordnet sind. Die ersten drei Stockwerke sind mit Blendarkaden geschmückt, während die oberen Stockwerke offene Arkaden aufweisen, die einen luftigen und hellen Eindruck vermitteln.

Hinweis: Bitte beachte, dass der Aufstieg auf den Turm für einige Besucher anstrengend sein kann. Es gibt fast 300 Stufen und keine Aufzüge, also sei auf einen guten Aufstieg vorbereitet.

Doch gerade als die Architekten das dritte Stockwerk fertiggestellt hatten, begann sich der Turm zu neigen. Der Untergrund, auf dem der Turm errichtet worden war, bestand aus einer weichen Mischung aus Lehm, Sand und Wasser und war nicht tragfähig genug, um das immense Gewicht des Turms zu tragen.

Trotz dieses offensichtlichen Planungsfehlers wurde der Bau des Turms mit einigen Änderungen fortgesetzt. Als der Bau im 14. Jahrhundert fortgesetzt wurde, versuchten die Architekten, die Neigung zu korrigieren, indem sie die oberen Stockwerke mit einer leichten Kurve bauten. Dadurch erhielt der Turm sein unverwechselbares Aussehen, das ihm schließlich zu seiner Berühmtheit verhalf.

Das Dilemma der Stabilisierung: Ein epischer Kampf gegen die Schwerkraft

Der kühne Kampf gegen die Schwerkraft: Ingenieure arbeiten an der Stabilisierung des Schiefen Turms von Pisa.

Die Erhaltung eines monumentalen Bauwerks wie des Schiefen Turms von Pisa ist keine leichte Aufgabe. Es ist ein ständiger und komplexer Kampf gegen die Schwerkraft, der von Generationen von Architekten, Ingenieuren und Restauratoren geführt wird.

Mit seiner einzigartigen Neigung war der Turm von Anfang an eine technische Herausforderung. Im Laufe der Jahrhunderte nahm diese Neigung immer mehr zu und bedrohte die Stabilität des Turms. Im Jahr 1990 erreichte die Neigung bedrohliche 5,5 Grad, was zur Schließung des Turms für die Öffentlichkeit und zu umfangreichen Rettungsmaßnahmen führte.

Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Techniken angewandt, um die Neigung des Turms zu korrigieren und seine Struktur zu stabilisieren. Eine der erfolgreichsten Methoden war das so genannte „Bodenausgleichsverfahren„, das in den 1990er und 2000er Jahren angewandt wurde. Dabei wurde auf der gegenüberliegenden Seite des Turms Lehm abgetragen, um den Druck zu verringern und die Neigung zu korrigieren.

Außerdem wurden mehr als 70 Tonnen Blei an der Nordseite des Turms angebracht, um das Gewicht auszugleichen und den Turm zu stabilisieren. Außerdem wurden Stahlseile um den Turm gewickelt und mit Gewichten beschwert, um ihn aufrecht zu halten.

Obwohl diese Maßnahmen dazu beigetragen haben, die Neigung des Turms zu verringern und seine Stabilität zu verbessern, bleibt die langfristige Erhaltung des Schiefen Turms von Pisa eine ständige Herausforderung. Heute wird der Turm ständig überwacht, um mögliche Bewegungen oder Veränderungen in seiner Struktur zu verfolgen.

Der Schiefe Turm von Pisa heute: Ein Leuchtfeuer der Beständigkeit

Ein Symbol des Durchhaltevermögens: Der Schiefe Turm von Pisa trotzt den Elementen und bleibt bestehen.

In unserer schnelllebigen Welt ist der Schiefe Turm von Pisa ein starkes Symbol für Beständigkeit und Ausdauer. Trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen, die er im Laufe der Jahrhunderte überwinden musste, steht der Turm heute stolz in der italienischen Landschaft und zieht Besucher aus aller Welt an.

Tipp: Planen Deine Reise zum schiefen Turm von Pisa im Voraus. Die Tickets zum Turm sind zeitlich genau festgelegt und oft ausgebucht, daher empfiehlt es sich, Deine Tickets online zu kaufen, bevor Du nach Pisa reist.

Nach umfangreichen Stabilisierungs- und Restaurierungsarbeiten wurde der Turm 2001 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Anstrengungen der Ingenieure und Restauratoren haben sich gelohnt: Die Neigung des Turms konnte erfolgreich reduziert und das Bauwerk für die nächsten Generationen gesichert werden. Seitdem ist der Schiefe Turm von Pisa für Touristen zugänglich, die über die fast 300 Stufen einen atemberaubenden Blick auf die Stadt Pisa und die umliegende Landschaft genießen können.

Darüber hinaus dient der Turm auch als wichtige wissenschaftliche und pädagogische Ressource. Zahlreiche Studien wurden durchgeführt, um die Geologie des Standorts, die Struktur des Turms und die Auswirkungen der Konservierungsmaßnahmen zu untersuchen. Dieses Wissen wird genutzt, um andere historische Bauwerke zu schützen und zukünftige Bauprojekte besser zu planen.

Eine Reise, die man nicht verpassen sollte

Der Schiefe Turm von Pisa ist mehr als nur ein ikonisches Postkartenmotiv. Er ist eine Erinnerung daran, wie Kunst und Fehler zusammen eine unvergessliche Geschichte schaffen können. Wenn Du also jemals die Chance hast, diesen faszinierenden Ort zu besuchen, dann zögere nicht. Denn wer weiß, welche unglaublichen Geschichten Du auf Deiner Reise entdecken wirst?